Begleiten Sie uns zu unseren Nahversorgern und lernen Sie deren regionale Produkte näher kennen.
Der Kürbis, das Herbstgemüse schlechthin, wird im Hochsommer geerntet? Ja, denn zumindest beginnt die Ernte bereits jetzt im August und zieht sich dann bis zu den ersten Frösten. So wie auf dem Feld der Familie Uysmüller bei Hinterbreitenthann (Feuchtwangen). Seit vier Jahren bauen Jörg und Michaela Uysmüller auf etwa einem Hektar Fläche bis zu 40 Sorten des vielfältigen Gemüses an, jeweils zur Hälfte Speise- und Zierkürbisse. Was als Versuch neben der Milchviehhaltung begann, wurde von Anfang an gut von den Kunden angenommen, die ersten Kürbisse waren schnell vergriffen. „Der Kürbis ist im Anbau ein sehr aufwändiges Gemüse. Immer wieder gehen wir das Feld ab und kontrollieren die Früchte, die später händisch geerntet und dann auf den Hänger gebracht werden müssen. Zudem waschen wir auch alle vor dem Verkauf“, sagt Michaela Uysmüller.
23 Betriebe, darunter zwölf Ökobetriebe, bauen den Kürbis im Landkreis Ansbach an, die Anbaufläche variiert von unter einem bis zu über zehn Hektar. Diese Früchte gehen zum Großteil in die industrielle Verarbeitung oder werden überregional vermarktet. Rund ein Dutzend Erzeuger bieten den Kürbis als Direktvermarkter an, verkaufen ihn also im Hofladen oder an Verkaufsständen. „Mit dem Kürbis haben wir ein regionales Supertalent zum Kochen, Backen und Dekorieren, das es ab jetzt wieder an vielen Stellen zu kaufen gibt. Gerade dank engagierter Frauen in der Direktvermarktung haben wir in unserem Landkreis viel Wissen über regionale Produkte und zahlreiche kreative Ideen über deren Verwendung“, erläutert Andrea Denzinger, Regionalmanagerin des Landkreises Ansbach. Und Landrat Dr. Jürgen Ludwig ergänzt: „Wir haben weiterhin eine starke landwirtschaftliche Basis in unserem Landkreis. Die Familie Uysmüller zeigt, dass Landwirtschaft immer wieder bedeutet, etwas Neues auszuprobieren. Heimat ist, was wir selber daraus machen, sie geht in dem Fall über den Teller in den Magen.“
Jörg Uysmüller gibt noch einen Tipp für den heimischen Kürbisanbau: „Bei der Ernte sollte der Ansatz schon etwas verholzt sein, mindestens ein Zentimeter muss stehenbleiben und der Kürbis dann noch einige Tage trocknen. Kühl, dunkel und trocken gelagert hält er mehrere Monate.“
(Pressetermin im August 2024)
In der heimischen Küche wird es vor allem gekocht und gebraten, zum Kuchenbacken genutzt oder daraus Süßspeisen hergestellt. In der Osterzeit ist das Weiße begehrt, im restlichen Jahr wird mehrheitlich das Braune nachgefragt. Die Rede ist vom Hühnerei.
Etwa ein Viertel der in Deutschland gekauften Eier wird im Ausland produziert. Dass die Produktion und Vermarktung auch regional funktioniert, zeigt Andrea Denzinger auf. Sie ist Regionalmanagerin des Landkreises Ansbach und traf sich nun mit einigen Eierproduzenten aus dem Landkreis beim mobilen Hühnerstall von Marie Behringer in Merkendorf. „In über 30 unserer Gemeinden kann man regional erzeugte Eier kaufen, wenn nicht in der eigenen, dann nur ein paar Kilometer entfernt in der Nachbargemeinde“, sagt Andrea Denzinger. Dabei sind alle Haltungsformen vertreten, ob ökologische Haltung, Freiland- und Bodenhaltung oder eben im Mobilstall. Teils wird die Landwirtschaft im Haupterwerb betrieben, teils im Nebenerwerb. „Unsere Landwirte produzieren gesunde Lebensmittel mit kürzesten Transportwegen. Ich kann nur dazu aufrufen sie zu unterstützen und die heimischen Eier und Eiprodukte zu essen, nicht nur zur jetzigen Osterzeit, sondern das gesamte Jahr“, appelliert der Stellvertretende Landrat Hans Henninger, der ebenfalls vor Ort war.
„Nur etwa jedes zehnte Ei wird direkt vermarktet, also etwa im eigenen Hofladen, an Eierautomaten oder auf dem Wochenmarkt“, berichtet Florian Kriener, Geflügelberater beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ansbach. Rund 235 Eier verspeist jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich. Rund die Hälfte davon werden als Schalenei gekauft, der Rest wird in Fertigwaren verarbeitet. Auch die heimischen Eierbetriebe bieten neben dem puren Ei daraus hergestellte Produkte wie Nudeln oder Eierlikör an. Familie Rubensdörfer aus Kaierberg (Dentlein am Forst) etwa hat rund 15.000 Hühner. Die Eier selbst und die daraus produzierten Produkte werden unter der Marke „Hofschmecker“ auch online und im Supermarkt verkauft. Auch Erwin Kotzbauer aus Winkelhaid hat mehrere tausend Hühner, die in Bodenhaltung mit Frischluft-Wintergarten gehalten werden. Er sagt: „Bodenhaltung ist keine Abwertung, sondern eine Aufwertung der früheren Käfighaltung. Über die Hälfte der Legehennen in Bayern leben in Bodenhaltung. Die Tiere in unserem Stall bewegen sich frei, haben Sitzstangen und können ihrem natürlichen Scharrverhalten nachkommen.“ Bei Michaela Schwab aus Zandt (Lichtenau) sind es deutlich weniger Hühner, aber nicht weniger Leidenschaft. Für sie ist es wichtig und erwünscht, dass die Kunden sehen können, wie die Tiere am Hof leben.
So unterschiedlich die Betriebe sind, eines wird deutlich: Alle Landwirte sind mit Herzblut dabei und bieten den Verbrauchern im Landkreis Ansbach die Gewissheit, dass ihr Osterei regional produziert wird, sehr kurze Transportwege hinter sich hat und somit frisch und lecker auf den Tisch kommt.
(Pressetermin im März 2024)
Die ersten Gäste auf dem Heidelbeer-Feld von Harald und Fabian Schwab ließen nicht lange auf sich warten. Am Tag der Saisoneröffnung kamen sie mit Schüsseln und suchten die Sträucher nach den reifen Früchten ab. Zwischen Sachsen bei Ansbach und dem Ortsteil Hirschbronn bauen Vater und Sohn nun bereits seit 2012 auf dieses heimische Superfood. „Die Landwirtschaft im Landkreis Ansbach bietet neben Ackerbau und Viehzucht eine Vielzahl an saisonalen Produkten, die dank der zahlreichen Direktvermarkter auf dem schnellsten Wege zu den Kunden gelangen“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig.
„Mit unserer saisonalen Serie ,Heimat schmecken‘ möchten wir nicht nur auf die vielen Bezugsquellen für regionale Produkte aufmerksam machen, sondern auch Ernährungstipps und Rezeptideen an die Hand geben“, ergänzte Andrea Denzinger, Regionalmanagerin am Landratsamt Ansbach. Die Heidelbeere passt dabei perfekt ins Konzept, denn sie kann feldfrisch gepflückt und entweder direkt als Snack genossen oder zum Beispiel in Joghurts oder Gebäck weiterverarbeitet werden. Wertvolle Inhaltsstoffe sind dabei neben Vitaminen auch die Anthocyane, blauviolette Pflanzenfarbstoffe, die zellschützend wirken. „Reif geerntete Beeren sind dabei besonders reich an Inhaltsstoffen“, erklärte Uta Toellner vom VerbaucherService Bayern im Katholischen Deutschen Frauenbund. Im Gegensatz zu exotischem Superfood wie etwa Gojibeere oder Matcha brauchten regionale Lebensmittel auf dem Weg zum Verbraucher deutlich weniger Verarbeitungsschritte. Dies verringere das Risiko von Schadstoffbelastungen und Verunreinigungen
Damit die Heidelbeeren gut gedeihen, haben Harald und Fabian Schwab auf ihrem Feld Dämme angelegt, in denen die Sträucher wachsen. Die warme Witterung kommt den Pflanzen zugute, allerdings muss bewässert werden. „Auf sandigen Böden bekommt sie auch keine nassen Füße“, so Fabian Schwab. Die ursprüngliche Moorpflanze wächst auf eher saurem Boden, weshalb auch mit Rindenmulch gearbeitet wird.
„Die Gemeinde Sachsen bei Ansbach ist dankbar, dass Familie Schwab den Weg in die Direktvermarktung eingeschlagen hat“, sagte Bürgermeister Bernd Meyer. Er und Landrat Dr. Jürgen Ludwig würdigten den Mut, den es bei solchen unternehmerischen Entscheidungen immer brauche. Harald Schwab hat es nach eigener Aussage auch nie bereut: „Direktvermarktung ist mein Leben.“
(Pressetermin im Juli 2023)
Körnerfenchel kommt ursprünglich aus Kleinasien und dem Mittelmeerraum. Allerdings wird die bienenfreundliche Pflanze, deren geriffelte Samen für Tee, als Gewürz und auch in Arzneimitteln verwendet werden, auch im Landkreis Ansbach angebaut. Landwirt Friedrich Bauer aus Lichtenau sammelt seit über fünf Jahren Erfahrungen mit Körnerfenchel und vermarktet ihn zum größten Teil an einen Teeverarbeiter, aber auch regional an Bäckereien und Metzgereien. Die Mähdruschfrucht ist damit nicht nur ein hochwertiges regionales Lebensmittel, sondern leistet dank ihrer langen Blütezeit und einer langen Standzeit ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. „Der Landkreis Ansbach ist reich an regionalen Spezialitäten. Neben bekannten und beliebten Klassikern wie Karpfen und Streuobst gibt es immer wieder Neues und auch Spezielles zu entdecken“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei einer Feldbesichtigung im Lichtenauer Ortsteil Ballmannshof.
„Im Spätsommer summt und brummt es“, berichtete Friedrich Bauer. Doch der Körnerfenchel bietet nicht nur Insekten Unterschlupf und Nahrung. Mit ihren Pfahlwurzeln trotzen die Pflanzen auch längeren Trockenheitsphasen. Und: Sie sind relativ pflegeleicht, stehen bis zu fünf Jahre auf dem Acker und schonen so den Boden. „Während des Anbaus habe ich weniger Aufwand als bei anderen Kulturen“, schilderte der Landwirt. Dafür sei allerdings auch die Anbausicherheit geringer. Und nach der Ernte müssen die Fenchelkörner getrocknet und gereinigt werden.
Die Franken-Fenchel GbR, ein Zusammenschluss von Landwirten, sorgt dafür, dass das regionale Produkt auf kurzem Wege zu den Verarbeitern kommt. Dafür sei der regionale Anbau von Gewürzen entscheidend, sagte Theodor Bender. Bäckermeister Hermann Beck aus Bechhofen bezieht seine Zutaten von 17 verschiedenen Lieferanten aus der Region, zum Beispiel auch Körnerfenchel von Friedrich Bauer. Sein Tipp: „Die Fenchelkörner erst kurz vor der Verarbeitung für die Backwaren mahlen, so wird der optimale Geschmack gewährleistet und die ätherischen Öle des Fenchels sind am intensivsten.“ Das Gewürzbrot schmecke dann nicht nur frisch, sondern auch am darauffolgenden Tag. „Da ist es noch geschmacksintensiver.“
Für Dr. Heidi Heuberger ist Körnerfenchel ein gutes Beispiel dafür, wie breit sich Landwirte im Ackerbau aufstellen können. „Jeder sollte diversifizieren“, so der Rat der Expertin von der Landesanstalt für Landwirtschaft. Hier wird aktuell an den Körnerfenchel-Sorten geforscht. Denn leider kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Ernteausfällen wegen Krankheiten.
„Mit unserer Aktion ,Heimat schmecken‘ möchten wir ein Bewusstsein schaffen für Produkte, die es bei uns im Landkreis Ansbach gibt. Wir sind stolz, hier auf über 200 Direktvermarkter verweisen zu können“, sagte Andrea Denzinger, Regionalmanagerin am Landratsamt Ansbach. Neben Körnerfenchel gebe es eine wahre Vielfalt an Sonderkulturen wie Kürbiskerne, Amaranth, Leindotter, Lupinen, Kümmel und Safran. Das Bewusstsein für diese Regionalität zu schaffen, sei in einer globalisierten Welt wichtiger denn je, unterstrich Lichtenaus Bürgermeister Markus Nehmer.
(Pressetermin im Januar 2023)
„Regionalvermarktung liegt dem Landkreis schon seit Jahrzehnten am Herzen, er unterstützt diese in vielfältiger Weise“, sagte stellvertretender Landrat Stefan Horndasch anlässlich der Fortsetzung der Kampagne „Heimat schmecken im Landkreis Ansbach“. Damit verfolgt das Regionalmanagement am Landratsamt Ansbach das Ziel, den Verbrauchern die Direktvermarkter und ihre regionalen Produkte näher zu bringen. „Herbstzeit ist Wildzeit – regional genießen in der Gastronomie“ lautet das saisonale Motto, das Gastronom Lars Zwick im Landgasthof „Zum Falken“ in Tauberzell bei Adelshofen mit variantenreichen Wildspezialitäten unterstrich. Dabei überraschte er unter anderem mit Wildleberkäsesemmeln und Preiselbeerdip.
Johannes Schneider, Vorsitzender der Jägervereinigung Rothenburg und Bürgermeister von Adelshofen, hob hervor, dass die Positionierung von Wildbret im regionalen Markt und die aktive Vermarktung der Wildprodukte zur besseren Wahrnehmung durch die Konsumenten wichtig sei. Zusammen mit Kristof Matthes gründetet er 2019 den Jägerzusammenschluss „Die Natur tischt auf“. Das wichtigste Anliegen der Jäger ist es, nachhaltige hochwertige Lebensmittel in Form von Wildfleisch aus den regionalen Revieren zu entnehmen und entweder selbst zu essen oder regional zu vermarkten.
„Herbstzeit ist Jagdzeit“, sagte Johannes Schneider zu Beginn seiner Erläuterungen zum Thema Wildbret. Die Jäger regulierten den Wildbestand und leisteten so einen Beitrag zum Naturschutz. Die Jagd sei somit eine nachhaltige Aufgabe, denn das Wild in den regionalen Revieren werde nur bejagt und vermarktet, wenn es Abnehmer für die saisonale Kost gebe.
Für Gastronom Lars Zwick steht fest: „Regionalität ist: Verwurzelt sein mit Franken“. Heimische Produkte verwendet er aus Überzeugung. Neben den Wildprodukten von „Die Natur tischt auf“ bietet er in seinem Gasthof auch Wein und Traubenschorle aus dem eigenen Weinberg an.
Lars Zwick und die Vertreter der Jägerschaft sind sich einig, dass eine gute Verwertung des ganzen Tieres wichtig ist. Bei der Verarbeitung müssten die Jäger hohe Hygieneanforderungen beachten. Die Arbeit lohne sich, die Wildbretprodukte erfreuten sich großer Beliebtheit. Laut Lars Zwick finden nicht nur Klassiker wie der Rehbraten Anklang, sondern auch innovativere Produkte wie Rehschäuferle und Wildbratwürste. Kristof Matthes nennt als Ergänzung weitere Produkte aus Wildbret wie Rehwiener, Wildburger oder Wildschweincurrywurst im Glas. Zur besseren Vermarktung der Produkte sei das Aufstellen von Regionalvermarkterautomaten mit Wildprodukten und anderen regionalen Produkten geplant.
(Pressetermin im Oktober 2022)
Regina Uhlmanns liebster Apfel ist die Sorte Boskop. „Er reift sehr lange und bildet ein schönes Aroma aus.“ Regina Uhlmann, Inhaberin der Obstbrennerei Wiedenmann in Großlellenfeld (Markt Arberg), achtet für ihre Produkte sehr auf gute Qualität. Reifes und sauberes Obst veredelt sie gemeinsam mit Ehemann Günter zu Bränden und Likören. Unter anderem Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen und Zwetschgen kommen dafür von den eigenen Streuobstwiesen mit rund 250 Bäumen. Anlässlich des Tags des deutschen Apfels, der am 11. Januar bundesweit gefeiert wird, hat Landrat Dr. Jürgen Ludwig die Obstbrennerei Wiedenmann besucht und die Bedeutung von heimischem Obst unterstrichen.
„Streuobstwiesen gehören bei uns wie Teiche und Weiher zum Landschaftsbild. Sie sind zudem wichtiger Lieferant von qualitativ hochwertigen regionalen Lebensmitteln. Säfte, Brände, Liköre und vieles weitere mehr wird in der Region direkt vermarktet und kommt somit frisch und auf schnellem Wege zum Kunden“, betonte der Landrat.
Dabei verarbeitet Familie Uhlmann nicht allein das eigene Obst, sondern nimmt auch fertige Maische, also das vergorene Obst, an. Die Kunden können dann den Brand aus dem eigenen Obst mit nach Hause nehmen. Rund 130 solcher „Stoffbesitzer“, wie es im Fachjargon heißt, arbeiten auf diese Weise mit der Obstbrennerei zusammen.
Die Brennprozedur dauert in der Regel etwa zweieinhalb Stunden, wie Günter Uhlmann beim Ortstermin erklärte. Im mit Holz befeuerten Brennkessel folgt alles dem Spiel der Temperaturen. Alkohol verdampft aus der Brennblase, wird abgekühlt und kondensiert. „Je sauberer die Maische ist, desto besser wird der Brand“, berichtete Uhlmann.
Andrea Denzinger, Regionalmanagerin am Landratsamt Ansbach, betonte, dass regionale Produkte und deren Vermarktung künftig noch stärker als bisher in den Mittelpunkt gerückt werden. Geplant sind zum Beispiel runde Tische mit Vermarktungsinitiativen und Direktvermarktern und eine Neuauflage der Direktvermarkterkarte im praktischen Kreditkartenformat.
Stefan Ultsch, Bürgermeister von Wassertrüdingen sowie Vorsitzender der Interessengemeinschaft und des Vereins „Fränkische Moststraße“, lobte die Direktvermarkter. Er rief Bürger dazu auf, auch selbst Streuobst zu ernten, wenn dies beispielsweise durch Markierungen mit gelben Bändern erlaubt sei.
Arbergs Bürgermeister Jürgen Nägelein berichtete, dass es im Ortsteil Großlellenfeld gleich zwei Brennereien gebe. Streuobstwiesen seien der Marktgemeinde sehr wichtig. Um die Bedeutung von heimischem Obst zu unterstreichen, schenke er jedem Erstklässer einen Baum, berichtete der Bürgermeister.
(Pressetermin Januar 2022)
„Es muss nicht immer der Klick in die große weite Online-Welt sein. Unsere Geschäfte und Gastronomiebetriebe im Landkreis Ansbach freuen sich über jeden Einkauf. Daher lautet die Devise: regional fairschenken.“ Mit diesen Worten ruft Landrat Dr. Jürgen Ludwig dazu auf, die Anbieter vor Ort und auch fair gehandelte Produkte bei den Überlegungen für Weihnachtsgeschenke mit einzubeziehen. „Im Landkreis Ansbach liegt das Gute oft sehr nah. Jeder kann dazu beitragen, dass die Kaufkraft vor Ort bleibt und der Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Heimat unterstützt wird.“
„Die Vorweihnachtszeit eignet sich ganz besonders dazu, als regionale „Schatzsucher“ auszuschwärmen“, findet Wolfgang Heinzel. Der Gastronom aus Linden (Gemeinde Windelsbach) und Vorsitzender der Initiative „Regionalbuffet“ wirbt schon lange für Direktvermarktung und regionale Wertschöpfung. Ihm zufolge hilft jede Köstlichkeit nicht nur der gebeutelten Gastronomie, sondern auch den Lieferanten, darunter Landwirtsfamilien, „die mit Liebe und Leidenschaft für uns Gastronomen und für Sie, unsere Gäste, Lebensmittel erzeugen“.
„Regional einkaufen bedeutet auch, einen regionalen Kundendienst und Service vor Ort zu haben – egal ob bei Computer, Fahrrädern oder Ähnlichem“, betont Rudolf Eger, Vorsitzender des Vereins der Heilsbronner Gewerbetreibenden. Die Betriebe vor Ort seien eng mit dem öffentlichen Leben verbunden. Dort zu kaufen bedeute auch, deren Engagement im sozialen und gesellschaftlichen Bereich zu unterstützen.
In Rothenburg wirbt Anett Utz, die Initiatorin von „Handmade Rothenburg ob der Tauber“ für Produkte mit Flair: „Handgemachte individuelle und einzigartige Geschenke von kleineren Betrieben, mit viel Liebe produziert in den kleinen Manufakturen in den engen Gassen Rothenburgs – bei der Arbeit kann man den Handwerkern noch über die Schulter schauen.“ Auch Dinkelsbühl hat für die Schenkenden immer etwas zu bieten, sagt Citymanagerin Antje Krumbholz: „Hier vereinen sich die Vielfältigkeit des Einzelhandels mit einer großen Auswahl an regionalen Produkten, verbunden durch abwechslungsreiche Gastronomie, kurze Laufwege sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadtmauern und das besondere mittelalterliche Flair.“
Die Chance, im doppelten Sinne Freude zu verschenken, bietet sich in den Eine-Welt-Läden im Landkreis Ansbach – zum Beispiel in Herrieden. „Die Produkte sichern den Produzenten in den südlichen Ländern die existenzsichernden Löhne für ihre Arbeit“, erklärt Franziska Wurzinger, Vorsitzende des örtlichen Eine-Welt-Vereins und Beauftragte für kommunale Entwicklungspolitik im Stadtrat.
Heimat mit jedem Bissen und jedem Schluck – das gibt es bei den Direktvermarktern der Fränkischen Moststraße. „Die Produktpalette aus dem Streuobst ist vielfältig und geschmackvoll: Von verschiedenen Getränken über Marmeladen, Senfe oder Chutneys bis hin zu Fruchtgummis – das ist Landschaftsschutz, den man schmecken kann“, sagt Projektmanagerin Lena Deffner. „Ein Vorteil des Verschenkens von Nahrungsmitteln: Man kann die Geschenke direkt verbrauchen. Jetzt in der Vorweihnachtszeit lohnt es sich zudem, anstatt eines regulären Glühweins oder Punschs auch einmal einen aus Kirschen, Äpfeln oder Birnen von den Streuobstwiesen unserer Region zu probieren oder diesen zu verschenken!“
Aus diesen Gründen hat sich der Landkreis auf dem Weg gemacht Fair-Trade-Landkreis zu werden. Denn Faire Produkte und regionale Wertschöpfung sollen Hand in Hand gehen.
(Pressetermin im Dezember 2021)
„Regionales Mehl ist ein hochwertiges und frisches Lebensmittel. Wer bewusst heimische Produkte kauft – zum Beispiel jetzt am ersten Advent in der Weihnachtsbäckerei – kann sich die Heimat im wahrsten Sinn des Wortes auf der Zunge zergehen lassen“, sagt Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Er besuchte kürzlich die Kräutleinsmühle im Bechhöfer Ortsteil Wiesethbruck. Sie ist eine von wenigen, in denen heute noch täglich gemahlen wird. Müllermeister Harald Kräutlein, der den Betrieb in vierter Generation führt, bezieht Weizen und Roggen direkt von den Landwirten aus der näheren Umgebung sowie aus dem Hesselbergraum. In Wiesethbruck werden daraus verschiedene Mehlsorten hergestellt.
Neben Weizen und Roggen verarbeitet Harald Kräutlein mit sechs Mitarbeitern auch Dinkel, der sich einer wachsenden Beliebtheit erfreut. In der Mühle wird das Korn zu Grieß, Mehl und Kleie verarbeitet, letztere dient als Tierfutter. Die nötige Energie dazu kommt dank der Lage an der Wieseth zu rund einem Drittel aus dem Wasser. Geplant ist, die Versorgung mit erneuerbarer Energie weiter auszubauen, etwa mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Landwirt Johann Schlecht aus Wiesethbruck schätzt die Kräutleinsmühle als bewährten Abnehmer in unmittelbarer Nähe. Seinen Roggen baut er auf Äckern im Umkreis von zwei Kilometern an. „Regionalität bedeutet auch Klimaschutz. Wir schätzen die kurzen Wege vom Landwirt über die Mühle zum Bäcker“, sagte Bechhofens Bürgermeister Helmut Schnotz.
„Bäcker sind systemrelevant – Corona hat dies noch deutlicher werden lassen“, betonten die Bäckermeister Gerhard und Sohn Chris Rieß aus Bechhofen. In seiner Backstube zaubert er aus dem Mehl aus Wiesethbruck in der Vorweihnachtszeit unter anderem zwölf verschiedene Plätzchensorten.
„Egal ob Brot, Brezen, Semmeln, Pizza, Kekse oder Müsli – die Kompetenz des Müllers und die der Mühlen sind täglich nahezu in aller Munde“, sagte Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes. Es gebe in ganz Bayern noch rund 100 Betriebe, in denen gemahlen werde. Diese Art der Wertschöpfung in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten müsse weiter hoch gehalten werden.
„Regionale Wirtschaftskreisläufe erhalten unsere Kulturlandschaft. Dank der kurzen Wege wird die Umwelt geschont und die Bevölkerung mit guten Lebensmitteln versorgt. Außerdem bieten die heimischen Betriebe Arbeitsplätze und damit auch eine Perspektive für junge Menschen und Familien“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Der Landkreis Ansbach möchte mit dem Regionalmanagement einen Beitrag leisten, Verbrauchern die Bedeutung heimischer Produkte zu vermitteln.
(Pressetermin im November 2021)
Bilder sagen mehr als 1.000 Worte... daher haben wir unseren Nahversorgern mit der Kamera einen Besuch abgestattet und stellen Ihnen einige Erzeuger aus dem Landkreis Ansbach sowie deren Erzeugnisse näher vor.